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Führung: Wer ist eigentlich dieser Gorgonius in Dom und Domschatz?

Eine Statuette und ein Reliquienarm des Heiligen Gorgonius ist im Domschatz Minden ausgestellt. Foto: DVM/Alex Lehn
Eine Statuette und ein Reliquienarm des Heiligen Gorgonius ist im Domschatz Minden ausgestellt. Foto: DVM/Alex Lehn

Minden (DVM). Eine Sonderführung aus Anlass des Patronatsfestes für den Heiligen Gorgonius veranstaltet der Domschatz Minden am Sonntag, 9. September, 10.30 Uhr, in der Domschatzkammer und im Dom.

Der im Plattenpanzer mit Schwert und Schild dargestellte kaiserliche Beamte und Märtyrer von Nikomedia begegnet den Gläubigen und Besuchern des Mindener Domes und des Domschatzes an vielen Orten. Gorgonius lebte im 3. Jahrhundert nach Christi Geburt und starb den Märtyrertod am 9. September 304. Der später heilig Gesprochene nahm zu am Hof des römischen Kaisers Diokletian eine einflussreiche Stelle ein. Als hoher Herr, der in Samt und Seide gekleidet ging, hatte sein Wort bei vielen Staatsgeschäften Gewicht.

Früh hatte er sich dem christlichen Glauben zugewandt und, obwohl er – nach den geschichtlichen Erkenntnissen – nicht offensiv als Christ auftrat, folgten viele weitere Hofbeamte seinem Beispiel und bekehrten sich. Darunter auch Priska, die Gattin von Kaiser Diokletian, der viele Jahre den Christen freundlich gesinnt war, und die Tochter Valeria.

30 Minuten auf den Spuren Gorgonius‘

Später jedoch wurde Diokletian einer der ärgsten Feinde der Christen. Eine Legende besagt, dass Diokletian die Christen in seinem Haushalt aufdecken wollte und anordnete, dass jeder den römischen Göttern opfern sollte. Diejenigen, die sich weigerten, würden als Christen offenbart. Der Erste, der offengelegt wurde, war Diokletians Kammerdiener Petrus Cubicularius, welcher daraufhin einen grausamen Märtyrertod erlitt. Zwei Christen protestierten gegen das schonungslose Vorgehen: der Heeresoffizier Gorgonius und Dorotheus, ein kaiserlicher Kämmerer. Auch sie wurden für ihren Glauben getötet.

Seit Mitte des 4. Jahrhunderts wurde Gorgonius verehrt. Im 8. Jahrhundert gelangten Reliquien des Heiligen nach Lothringen in die dortige Abtei Gorze der Benediktiner, Mitte des 10. Jahrhunderts auch nach Minden. Seither ist der heilige Gorgonius Schutzpatron des Mindener Doms und vom Schloss Petershagen, wo Mindener Bischöfe zeitweise residierten.

Bei der 30-minütigen Sonderführung vor dem Patronatsfest im Dom wird Annemarie Lux auf Einladung des Dombau-Vereins Minden am Sonntag, 9. September, 10.30 Uhr, Interessierte anhand von Reliquien, Reliefen und Fensterbildern in das Leben und Sterben Gorgnoius‘ einführen. Die Teilnahme an der Führung ist kostenfrei. Treffpunkt ist der Domschatz Minden am Kleinen Domhof 24.

 

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