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Domschatz Minden ist Teil eines Forschungsprojekts der RWTH Aachen

Ein 3D-Scan des Domschatzes Minden bildet die Basis für das Forschungsprojekt der RWTH Aachen zur digitalen Ausstellungsbegleitung. Foto: RWTH
Ein 3D-Scan des Domschatzes Minden bildet die Basis für das Forschungsprojekt der RWTH Aachen zur digitalen Ausstellungsbegleitung. Foto: RWTH

Minden (DVM). Der Domschatz Minden ist Pilotpartner eines Forschungsprojekts der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen. Im Mittelpunkt steht dabei die digitale Begleitung von Ausstellungen in Museen mit Apps, die auf Smartphones eingesetzt werden.

„Nahezu jeder Mensch führt heute ein Smartphone mit sich, das geeignet ist, ein den klassischen Führungssystemen in Ausstellungen überlegenes, digitales Erlebnis zu vermitteln“, schildert Jan Grottke. Der Diplom-Ingenieur ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Geodätischen Institut der RWTH und begleitet das Projekt in der Domschatzkammer am Kleinen Domhof und parallel auch im Hubschraubermuseum in Bückeburg seit vielen Monaten. Ziel sei unter anderem, mit einer solchen Guide-App die Besucher der Ausstellung während ihres Aufenthaltes zu begleiten und auch vor und nach deren Besuch mit ihnen in Verbindung zu bleiben. Für die Museen bedeute der Einsatz einer solchen App vor allem auch Kosten für eigene Geräte und deren Wartung zu sparen.

Offene Ohren für Pilotprojekt

„Als von Projektpartner Hendrik Tesche von den Internet Marketing Services (IMS) die Anfrage kam, ob wir uns eine Zusammenarbeit bei diesem Forschungsprojekt vorstellen könnten, stieß er sofort auf offene Ohren“, sagt der Vorsitzende des Dombau-Vereins Minden (DVM), Hans-Jürgen Amtage. Der überkonfessionelle Förderverein DVM ist seit Neuerrichtung des Domschatzes Betreiber der Schatzkammer. In einem gemeinsamen Projekt hatte der DVM mit der Bückeburger IMS und der Minden Marketing GmbH (MMG) vor vier Jahren bereits ein digitales Führungssystem durch die Domschatzkammer entwickelt. Dabei setzte der Dombau-Verein auf die sogenannte „Beacon-Mile“ der MMG in der Mindener Innenstadt, deren Grundlagen Amtage mit gelegt hatte. Der Domschatz Minden war 2017 somit das erste Museum in der Region, das diese Technik einsetzte.

Mit Hilfe der Bluetooth-Technik veranlassen diese Beacons die Smartphones im Umkreis von bis zu 70 Metern dazu, Push-Nachrichten aus dem Internet zu laden. So können unter anderem Touristen durch die Beacon-Infrastruktur in Minden Sehenswürdigkeiten per Podcast auf eigene Faust mit dem Smartphone erkunden. „Für uns die ideale Basis, das System mit Unterstützung der IMS verfeinern zu lassen und im Domschatz als digitales Führungssystem einzusetzen“, erläutert Hans-Jürgen Amtage.

Dreidimensionales Abbild vom Domschatz Minden

Doch hapert es bei diesem System noch an der hohen Genauigkeit der Standortermittlung von eng zusammenstehenden Exponaten wie beispielsweise in den Räumen der Schatzkammer. Hier setze die Forschungstätigkeit von Jan Grottke und seinen Mitstreitern an, die vom Bundesforschungsministerium unterstützt wird, beschreibt der DVM-Vorsitzende.

Die RWTH schuf zunächst mit speziellen 3D-Scannern ein dreidimensionales Abbild des Domschatzes. Auf dieser Basis werden spezielle Kartendaten generiert. Die können dann in der Schatzkammer zur genauen Lokalisierung der christlichen Ausstellungsstücke aus elf Jahrhunderten eingesetzt werden. Somit erhält die App auf dem Smartphone die entsprechenden Informationen und informiert nun die Besucher genau über das Exponat, das vor ihnen ausgestellt ist. Bislang war diese Genauigkeit besonders in Innenräumen nicht gegeben und zudem technisch sehr aufwendig. „Das kann sich jetzt unter Einsatz dieser speziellen sogenannten Location Based Services, also mobilen standortbezogenen Diensten, ändern“, so Amtage. „Dass wir als Dombau-Verein mit dem Domschatz zu diesem Forschungsprojekt beitragen können, freut uns besonders.“

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