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Der Bischof im mittelalterlichen Reich steht in Minden im Mittelpunkt

Mitra aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts aus dem Mindener Domschatz, die heute im Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz verwahrt wird. Foto: Hans-Joachim Bartsch
Mitra aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts aus dem Mindener Domschatz, die heute im Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz verwahrt wird. Foto: Hans-Joachim Bartsch

Minden (DVM). Der Bischof im mittelalterlichen Reich steht im Mittelpunkt eines dreitägigen Workshops, den die Abteilung für Regionalgeschichte der Kieler Christian-Albrechts-Universität Anfang November in Minden veranstaltet. In Zusammenarbeit mit dem Dombau-Verein Minden und dem Mindener Geschichtsverein geht es um aktuelle Forschungsansätze und Perspektiven.

Im Mittelalter nahmen Bischöfe eine herausragende Stellung ein. Sie bekleideten den höchsten kirchlichen Weihegrad, leiteten ein Bistum und unterstanden der Autorität des Papstes. Anders als heute waren Bischöfe aber zugleich auch einflussreiche Fürsten, die weltliche Herrschaft ausübten, politisch aktiv waren und mit dem Kaiser in Verbindung standen. „Sie zählen daher zu den faszinierendsten mittelalterlichen Akteuren und offenbaren ein erhebliches Potential für die wissenschaftliche Forschung“, erklären die Veranstalterinnen Dr. Nina Gallion und Frederieke M. Schnack von der Uni Kiel.

Der Workshop umfasst vom 1. bis zum 3. November insgesamt 15 Vorträge, die Einblicke in laufende Promotions- und Habilitationsvorhaben deutscher, russischer und schweizerischer Nachwuchswissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bieten. Schwerpunkte bilden dabei personelle und räumliche Charakteristika der Bischofsherrschaft, Strategien der Herrschaftslegitimation, Fragen der Repräsentation und materiellen Kultur sowie bischöfliche Handlungsspielräume vom Frühmittelalter bis zur Reformation. Auch um die Mindener Bischöfe und den Heiligen Stuhl wird es dabei gehen. Hier werden die Auswirkungen kurialer Kontakte auf bischöfliche Handlungsspielräume im Spätmittelalter betrachtet.

Dombau-Verein Minden unterstützt außergewöhnliches Projekt

Am Freitag, 2. November, 19.30 Uhr, findet außerdem ein öffentlicher Vortrag von Prof. Dr. Thomas Vogtherr (Osnabrück) statt, der sich mit Bischof Benno II. von Osnabrück als Reichsfürst im Investiturstreit und Urkundenfälscher auseinandersetzt.

„Wir freuen uns, dass wir diesen Workshop umfangreich unterstützen können“, betont der Vorsitzende des Dombau-Vereins Minden, Hans-Jürgen Amtage. „Als die Initiatorinnen an uns herangetreten sind, rannten sie offene Türen ein. Denn gerade auch die Bischofsthematik nimmt in unserem Weiterbildungsprogramm für Ehrenamtliche und andere Interessierte einen breiten Raum ein.“ Durch das Zusammenwirken von Dombau-Verein Minden, Mindener Geschichtsverein und der Abteilung für Regionalgeschichte der Universität Kiel habe ein Projekt realisiert werden können, das in diesem Umfang außergewöhnlich sei.

Neben dem Abendvortrag sind auch die anderen Vorträge offen für Interessierte. Alle Veranstaltungen finden im Haus am Dom, Großer Domhof 30 statt. Das gesamte Programm des Bischofsworkshops steht hier zum Download bereit. Anmeldungen zu den einzelnen Vorträgen bis zum 18. Oktober per E-Mail an nina[dot]gallion[at]email[dot]uni-kiel[dot]de.

Programm „Der Bischof im mittelalterlichen Reich“

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