Minden (DVM). Es war ein musikalisches Experiment, das beim Publikum große Begeisterung hervorgerufen hat: die beiden Wandelkonzerte mit dem Leipziger Mittelalter-Ensemble Nimmersêlich am Samstag und Sonntag im Mindener Dom, zu dem der Dombau-Verein Minden (DVM) eingeladen hatte.
Vor fast ausverkauftem Haus präsentierten die Musiker Viola Baither (Gesang, Portativ), Katharina Hölzel (Pommer, Flöten, Harfe), Robert Schuchardt (Drehleier, Leier, Quinterne, Laute) und Martin Uhlig (Fidel, Laute, Glockenspiel) das Programm „Von Raum und Zeit“ mit Musikstücken, die an die Zeit der drei Stationen angepasst waren. Vom Paradies, quasi dem Vorraum des Domes, aus dem 11. Jahrhundert zog das Ensemble mit den Zuhörerinnen und Zuhörern in den Kreuzgang des ehemaligen Domklosters und heutigen Seniorenheimes St. Michaelshaus aus dem 12. Jahrhundert zum Hochchor mit der Goldenen Tafel aus dem 14. Jahrhundert. Das Publikum erlebte dabei die Akustik dieser Räume, die den glockenklaren Gesang von Viola Baither ebenso widerspiegelten wie die Klänge der Vielzahl von Flöten von Katharina Hölzel.
Eine großartige Idee
Stehender Applaus schloss die beiden knapp zweistündigen Konzerte ab, bei denen DVM-Geschäftsführerin Annemarie Lux die Gäste von Station zu Station begleitete und in die Geschichte und Bedeutung der Räume kurzweilig einführte. Viele Zuhörer kommentierten das Erlebte mit den Worten „Eine großartige Idee. So etwas haben wir in Minden noch nicht erlebt“.
Für den Vorsitzenden des überkonfessionellen Fördervereins Dombau-Verein Minden, Hans-Jürgen Amtage, war es genau die richtige Entscheidung, dieses musikalische Experiment einzugehen. „Wir waren alle sehr aufgeregt, ob unsere Vorstellungen von diesem Konzert aufgehen. Der große Publikumszuspruch mit dem vielen Applaus bei beiden Konzerten hat das bestätigt.“
Ukrainische Flüchtlinge unter den Gästen
Entstanden war die Idee eines Wandelkonzertes bereits im Jahr 2018, nach einem Auftritt von Nimmersêlich im Domschatz Minden. Robert Schuchardt hatte damals den Wunsch geäußert, mit seinen Musikerkolleginnen und -kollegen einmal vor der Goldenen Tafel im Dom zu Minden musizieren zu können. Daraufhin entwickelten der Leipziger und DVM-Vorsitzender Amtage die Idee weiter. Aufgrund der Pandemie musste das Wandelkonzert aber verschoben werden, bis die Auftritte jetzt möglich wurden.
Unter den Gästen waren bei dem Sonntagskonzert auch Flüchtlinge aus der Ukraine, die der DVM in Zusammenarbeit mit Elke Bikowski von der Flüchtlingshilfe des Kirchenkreises Minden zu diesem Konzerterlebnis eingeladen hatte.
Möglich wurde dieses Konzertprojekt durch die Unterstützung von Sponsoren. Die Volksbank Herford-Mindener Land, die Sparkasse Minden-Lübbecke und die Bank für Kirche und Caritas unterstützten die Wandelkonzerte großzügig. Nach dem zweiten Auftritt wurde bereits darüber nachgedacht, weitere gemeinsame besondere Musikprojekte zu entwickeln.
Webseite des überkonfessionellen Fördervereins Dombau-Verein Minden
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