Minden (DVM). Rund 1200 Besucher haben in den ersten zwei Monaten nach Eröffnung den neugestalteten Domschatz Minden besichtigt. Diese Zahl nannte der Vorsitzende des Dombau-Vereins Minden (DVM), Hans-Jürgen Amtage, am Dienstag bei der Jahreshauptversammlung des Fördervereins.
Der Vorstand des DVM, der Betreiber der Schatzkammer am Kleinen Domhof ist, zeigte sich zufrieden mit der Besucherentwicklung. Besonders überrasche die hohe Zahl an Gruppenanmeldungen, erklärte Amtage. Bliebe die Zahl der Besucher in den kommenden Monaten stabil, könne das angestrebte Ziel von etwa 6000 Gästen im Jahr erreicht werden.
Der Vorsitzende dankte dem neuen Team im Besucherservice des Domschatzes und den ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die kompetent und mit großem Engagement die Besucher durch die Ausstellung begleiteten. Großen Wert lege der Förderverein auf die Fortbildung der ehrenamtlichen Kräfte, betonte DVM-Geschäftsführer Dietrich Seele.
So bietet der Verein in den kommenden Monaten unter dem Motto „Kirche und Geschichte entdecken“ ein umfangreiches Informationsangebot für die Dom- und Domschatzwächterinnen und -wächter, aber auch interessierte Vereinsmitglieder an. Seele dankte der langjährigen, ehemaligen Gemeindereferentin der Domgemeinde, Annemarie Lux, die erheblich dazu beitrage, dass dieses Weiterbildungsangebot möglich sei.
Domschatz Minden kooperiert mit heimischen Schulen
Über den Domschatz informieren und den Besuch der Schatzkammer im Unterricht der heimischen Schulen etablieren, das ist das Ziel eines Kooperationsprogrammes, das Gerd Stenz der Versammlung im Haus am Dom vorstellte. Die neue Ausstellung sei bei Lehrerkollegien bereits auf großes Interesse gestoßen, betonte der stellvertretende Vorsitzende. Eine erste Kooperationsvereinbarung mit dem Mindener Ratsgymnasium stehe vor dem Abschluss. Begleitend werde der Dombau-Verein das Führungsangebot gerade auch für jüngere Besucher ausbauen, kündigte Hans-Jürgen Amtage an.
Auf eine solide finanzielle Basis blickt der 1946 gegründete Förderverein in seinem Finanzbericht für das Jahr 2016, den Schatzmeister Hans-Jürgen Trakies vorstellte. Der der Domgemeinde für zunächst fünf Jahre zugesicherte Betrieb der neuen Schatzkammer durch den Dombau-Verein sei finanziell solide untermauert.
Trakies erläuterte auch, dass bislang rund 1,9 Millionen Euro von den vom DVM zugesagten 2,2 Millionen Euro für den Domschatz abgeflossen seien. Die Neugestaltung der Schatzkammer ist mit insgesamt 2,5 Millionen Euro veranschlagt. Dabei rechnet der Verein bei der in Kürze erwarteten Schlussrechnung mit einer finanziellen Punktlandung für das Projekt Domschatz Minden.
Mittelzufluss aus Konzessionsabgabe bis 2021 gesichert
Der Dombau-Verein gehe davon aus, dass bis mindestens 2021 der Zufluss von Mitteln aus der Konzessionsabgabe von WestLotto gesichert sei, erklärte der Schatzmeister. Dieses hätten Gespräche mit dem zuständigen Ministerium in Düsseldorf gezeigt. Es werde nicht damit gerechnet, dass die neue Landesregierung die Modalitäten der Ausschüttung an die Destinatäre, zu denen auch der DVM gehört, verändere.
Anders als bei privaten, aus dem Ausland operierenden Anbietern fließen rund 40 Prozent der Einnahmen aus dem staatlichen Glücksspiel über den Haushalt des Landes NRW in gemeinwohlorientierte Projekte und Einrichtungen. Im vergangenen Jahr waren das insgesamt etwa 97,7 Millionen Euro. Den größten Betrag empfing mit 28,5 Millionen Euro der Landessportbund. 2,9 Millionen Euro erhielten die Dombau-Vereine in Nordrhein-Westfalen. Davon flossen mehr als 60 Prozent an den Zentral-Dombauverein in Köln, der übrige Betrag ging an die sechs weiteren Dombauvereine in NRW.